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Die Gedenkfeier am 9. Mai 2019 auf dem Ter-rassenfriedhof in Essen-Schönebeck fand eine besonders große Resonanz. Beeindruckend waren die Beiträge der Schülerinnen des Mädchengym-nasiums Essen-Borbeck, aber auch die zum Teil vorbereiteten, zum Teil improvisierten Äußerungen der russischen und deutschen Vertreter der älteren Generation.

"Нет в России семьи такой, где б не памятен был свой герой!"

Der Priester der Essener russisch-orthodoxen Gemeinde, Vater Viktor, erinnerte an die  russische Bewegung "Das unsterbliche Regiment", die von Jahr zu Jahr mehr Menschen anspricht und motiviert, sich selbst aktiv in der Erinnerungskultur zu engagieren.

Als Geschäfts-führerin des Vereins Rhein-Ruhr-Russland begrüßte Frau Dr. Jakovleva-Schneider insbesondere die Gäste, die eine weite Anreise auf sich genommen hatten. Eine Gruppe aus Charkow (Ukraine) dürfte die längste Anfahrt gehabt haben.

Der 9. Mai 2018: Никто не забыт, ничто не забыто!

Im Mai 2017 wurde das Projekt "Felder der Erinnerungen" erfolgreich abgeschlossen. Vielen Dank allen, die beteiligt waren und geholfen haben die Kriegsgräber wieder in einen würdigen Zustand zu versetzen!Auch nach Beendigung des Projektes veranstaltet der Verein Rhein-Ruhr-Russland den Gedenktag der Opfer des II. Weltkrieges am 9. Mai.

Am 9. Mai 2018 ehrte der Vorsitzende des Vereins, Dr. Martin Schneider, gemeinsam mit den Vereinsmit-gliedern und Veteranen des II. Weltkrieges, die Opfer der Deportation und Zwangsarbeit aus der ehemaligen Sowjetunion.

Я знаю, никакой моей вины

в том, что другие не пришли с войны,
в том, что они - кто старше, кто моложе -
остались там. И не о том же речь,
что я их мог, но не сумел сберечь -
речь не о том ...
Но всё же, всё же, всё же ...!
А. Твардовский



Im Januar 2014 initiierte der Verein "Rhein-Ruhr-Russland" ein längerfristig angelegtes Projekt, bei dem es um das Gräberfeld für ausländische (meist russische, ukrainische, weißrussische) Zwangsarbeiter auf dem Essener Terassenfriedhof ging.
Das Ziel des Projektes war es, die herunter gekommenen Grabstätten in Ordnung zu bringen, die Grabsteine zu säubern und dieser Erinnerungsstätte insgesamt wieder ein angemessenes Aussehen zu geben. Zugleich sollte der jungen Generation in Deutschland vermittelt werden, wie ihre Altersgenossen (Kinder und Jugendliche von 14 bis 23 Jahren) aus der Sowjetunion während des 2. Weltkriegs durch die schwerste Sklavenarbeit in Deutschland ausge- beutet wurden und zu Tode kamen. So etwas darf nie wieder passieren!
Das Projekt wurde unterstützt vom damaligen Justizminister des Landes NRW, Herrn Thomas Kurtschaty.
Beteiligt war das Mädchengymnasium Essen-Borbeck, der Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge, der Verein Rhein-Ruhr-Russland und die Essener Gemeinde der russisch-orthodoxen Kirche.

Beim ersten Koordinierungs- treffen im Mädchen- gymnasim wurden die Ziele festgelegt und der Ablauf geplant. Auf dem Foto: Justizminister Kutschaty mit Herrn Held vom VdK begrüßten die Teilnehmer.

Die Kolleginnen aus dem Mädchen- gymnasium Borbeck hatten viele interessante Ideen für das Projekt.

Das Gräberfeld wurde seinerzeit von der Stadt Essen sorgfältig angelegt und mit einem würdigen Rahmen umgeben. Im Laufe der Jahre wurde der Renovierungsbedarf jedoch immer deutlicher. Es war uns ein Anliegen, dieser wichtigen Begegnungs- und Erinnerungsstätte wieder ein angemessenes Aussehen zu geben und zugleich mit den Schülerinnen eine Dokumentation zu diesem schrecklichen Kapitel unserer gemeinsamen Geschichte zu erstellen.

2015 erfolgte zunächst eine Bestandaufnahme des Gräberfelds durch die Mitglieder des Vereins Rhein-Ruhr-Russland. Parallel hierzu wurde ermittelt, über welche Quellen man genauere Informationen über die hier beerdigten Zwangsarbeiter ermitteln konnte.
Die Pflege und teilweise Wiederherstellung der Grabstätten in Zusammenarbeit mit der Stadt Essen und dem Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge begann zur gleichen Zeit.

Eine Informa- tionstafel wies auf das beson- dere Gräberfeld hin. Es ist geplant, hier eine demnächst eine ausführlichere Erläuterung zu bieten.

Unterstützung erhielt das Mädchengymnasium 2015 durch die Sparkasse Essen. Im Schloss Borbeck wurde das MGB mit einem Preis für das Projekt ausge- zeichnet. Die damalige Schul- leiterin, Frau Katy Wenning (links) nahm die Urkunde entgegen.

2016 engagierten sich die Mitglieder des Vereins Rhein-Ruhr-Russland bei der Säuberung der Gräber der jungen Zwangsarbeiter. Die Stadt Essen und die Verwaltung des Terrassenfriedhofs übernahmen den größten Teil der professionellen Arbeit.
Auch die russisch-orthodoxe Gemeinde Essen ehrte das Andenken an die Opfer des 2. Weltkriegs im Gottesdienst auf dem Friedhof.

Oft fehlten Geburts- und Sterbejahre und man konnte nur anhand der Namen feststellen, dass es sich meist um junge Russen, Weißrussen und Ukrainer handelt. Die jüngsten Opfer waren erst 14 Jahre alt.
Wie man dem Foto entnehmen kann, befanden sich die Grabsteine zunächst in einem schlechten Zustand - die Inschriften waren nur zum Teil lesbar.

Mitglieder der russisch-orthodoxen Gemeinde Essen feierten am 9. Mai einen Gottesdienst auf dem Terrassen- friedhof.

2017, pünktlich zum "Tag des Sieges" (9. Mai), konnten wir das Projekt erfolgreich beenden. Ungeachtet dessen, dass sich heute Russland und die Ukraine leider in einem schrecklichen Konflikt befinden, wird an dieser Stelle deutlich, dass die beiden Völker während des 2. Weltkriegs das gleiche Schicksal geteilt haben.
"Наши павшие, как часовые!" (В. Высоцкий)

Nach der Reini- gung sind die Namen wieder gut zu entziffern. Hier handelt es sich um den Grabstein einer jungen Ukrainerin.

Wir danken allen Beteiligten für die Zusammenarbeit bei diesem wichtigen Projekt. Bitte besuchen Sie das Gräberfeld auf dem Terrassen- friedhof in Essen und gedenken Sie der jungen unschuldigen Opfer des Krieges!
Сердечно благодарим всех, кто помнит!